Startschuss fürs Regionale Open Government Labor Moers, Kleve, Geldern

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Das Wort Start erscheint auf einer Straße, die, von einer ariden Landschaft umgeben, in Serpentinen einen sanften Hügel hinauf führt.Am Freitag, 19. Juni 2020 fand das Startgespräch zu dem vom BMI geförderten Projekt im Rahmen des Programms “Regionale Open Government Labore”. Das Förderprogramm gehört zu den Verpflichtungen im 2. Nationalen Aktionsplan im Rahmen der Open Government Partnership. Insgesamt werden 13 soche Labore gefördert. Weitere Informationen finden sich z.B. hier.
Außer Geldern waren Vertreter:innen aller am Projekt beteiligten Kollaborationspartner anwesend, ebenso Frau Dr. Schade, die das Projekt beim BMI betreut und eine Moderatorin. Seitens der Code For Niederrhein Community war ich (Nastja) anwesend.

Bei dem rund eineinhalbstündigen Gespräch wurde nach einem kurzen Kennenlernen über die Ziele und grundsätzliche Ausrichtung des Projekts gesprochen.

Bei der Anknüpfung an alles, was bisher beim Thema Open Government in Moers und der Region geschah, betonte Claus Arndt (ehemals Chef des Digitalstabs und aktuell Beigeordneter der Stadt Moers) die regionale Ausrichtung aller bisherigen Bemühungen seitens der Stadt Moers. Selbst bei der Bezeichnung des OK Labs und des HackDays sei “Niederrhein” und nicht etwa “Moers” bewusst gewählt worden. Dennoch, auch wenn Moers sich nicht “abgekapselt” habe, passiere in anderen Gemeinden der Region im Bereich Open Government bisher eher wenig.
Logischerweise wurde als eins der Hauptanliegen des Projekts genannt, auf der Basis vorhandener Erfahrungen und mit neuen Partnern die Kommunikation zum Thema Open Government innerhalb der Region zu stärken, regionale Strukturen zu etablieren und langfristig ein besseres Verständnis der Bevölkerung in diesem Bereich zu erreichen. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts soll darüber hinaus neue Erkenntnisse für die Zukunft festhalten. Gleich beim Gespräch kündigten die Vertreter der Wissenschaft in der Runde, Methoden zu sammeln und vorzubereiten, um den Erfolg des Projekts messbar zu machen.
Die bei der Stadt vorhandene technische Expertise bei der Bereitstellung von Open Data hat Stephan Bernoth (aktuell Chef des Digitalstabs) als nicht zentral für das Gelingen des Projekts genannt. Schließlich muss nicht alles an Open Government digital umgesetzt sein. Vielmehr soll es beim Projekt um den Nutzen von Open Government für die Bevölkerung gehen und dafür sind verschiedene Perspektiven und Feedbackprozesse nötig. Sollten technische Lösungen entwickelt werden, ist an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort sicherlich sowohl einiges an technischer Expertise und Ausstattung als auch motivierte Studierende der Verwaltungs- und Medieninformatik vorhanden. Die Hochschule sei stets an projektbezogener Zusammenarbeit in den für Studierende relevanten Themenfeldern interessiert, so Prof. Dr. Timo Kahl, der Ansprechpartner seitens der HSRW.

Claus Arndt betonte außerdem  die “aktivierende” Rolle der Kommunen. Es reiche nicht, Offene Daten bereitzustellen. Die Kommune sollte aktiv auf die anderen Akteure zugehen und die Entwicklung der zivilgesellschaftlichen Organisationen und Projekte begleiten.
Es wurden weitere Akteure erkannt, die zum Projekt beitragen könnten / konsultiert werden sollten, die Würzburg Beteiligungsplattform / App und die Verwaltungsrebellen Initiative wurden genannt.

Auf Hinweise aus der Community habe ich den Punkt verdeutlicht, dass eine sinnvolle Kollaboration mit ehrenamtlich mitwirkenden Akteuren der Zivilgesellschaft unter anderem an Uhrzeit der Treffen und gewählten Kollaborationswerkzeugen scheitern könnte. Bei den hauptamtlich involvierten Beteiligten ist der Hinweis angekommen, sie werden in Zukunft darauf stärker achten.
Erfreulich war die Ankündigung, konsequenterweise Offene Digitalwerkzeuge bei der Projektorganisation und Durchführung zu nutzen. Das Gespräch selbst fand über die Jitsi Meet Instanz der Stadt Bochum statt.
Mit gleicher Kosequenz soll die Öffentlichkeit mit einer über die vorgeschriebene Berichterstattung hinausgehenden Intensität und Häufigkeit über den Verlauf des Projekts transparent informiert werden.
“Leidenschaftlich” (Zitat Fr. Dr. Schade :leichtes_lächeln: ) habe ich dargelegt, dass die gesellschaftliche Blase der “Technik-Nerds” und anderer Vertreter:innen der Zivilgesellschaft entgegen der Erwartung einer gewissen Homogenität sehr, sehr vielseitig ist und eine Menge verschiedener Kompetenzen in sich versammelt. Dass viele Akteure der Zivilgesellschaft sich fachübergreifend vernetzen ist meiner Meinung nach ein Trend der letzten Jahre, das macht den Dialog mit ihnen (das inkuldiert natürlich auch uns) umso fruchtbarer.
Die weitgehende Einigkeit der Community, dass Offene Daten mehr das “neue Grundwasser” sind und weniger das “neue Öl” habe ich ebenfalls betont.
Die intensive Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft wurde gemeinschaftlich als einer der zentralen Punkte erkannt / festgelegt, sowohl bei der Entwicklung des Projekts als auch beim Transfer der gewonnener Erfahrung darüber hinaus.
Ein sinnvolles Spektrum aus Kanälen und Formaten für Kommunikation und Interaktion sei für das Projekt und für Open Government generell wichtig, wurde von vielen Beteiligten beteuert. Auch eine “Digitalambulanz” von kompetenten Ehrenamtlern für weniger technologieaffine Menschen bei einer Anlaufstelle wie Hackerspace könne diesen Bevölkerungsgruppen einen Zugang zum Thema Open Government eröffnen, warf Fr. Dr. Schade ein. Die Offenheit von Open Government beinhaltet nämlich Inklusion so selbstverständlich wie die Bereitschaft, sich mit anderen Meinungen sowie neuen Methoden und Technologien auseinanderzusetzen.

Das Gespräch verlief insgesamt harmonisch, konstruktiv und fokussiert. Interessenskonflikte oder Widersprüche bei der Vorgehensweise tauchten beim Treffen vorerst keine auf. Alle Beteiligten freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit.

Falls euch Dinge einfallen, die dem Projekt zugute kommen können, meldet euch gerne bei mir, z.B. über nastja () codefor.de oder direkt bei Stephan Bernoth, der das Vorhaben in unserer Region leitet. Ansonsten sorgt die deutschlandweite “Openness”-Community in den eigenen Kanälen sicherlich für zusätzliche Kommunikation über die verschiedenen Open Government Labore, also wie man so schön sagt, stay tuned.

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